Titelbild: Biber Herrmann und Anja Sachs in der ev. Kirche von Kemel  Foto: KVH

Das Konzert in der evangelischen Katharinenkirche am 20. Oktober in Kemel war überschrieben mit „Blues-Virtuose trifft Liedermacherin“ – ein Doppelkonzert der besonderen Art. Dies war keine Übertreibung! Die Erwartungen des reichlich vertretenen Publikums wurden mit eingängigen Melodien gepaart mit Rhythmus, Humor und großem Klang mehr als erfüllt.

Wenn sich Folk-Blues Songwriter Biber Herrmann und die Liedermacherin Anja Sachs einen Konzertabend teilen, erlebt man zwei Künstler voll spannender Kontraste. Hier der szenenbekannte Gitarrist, der mit seinem Gesang einen klangvollen Blues zelebriert, bei dem die Zeit unterhaltsam stehen bleibt. Dort die Liedermacherin am Klavier, die mit klarer Stimme und eloquenten Texten einen Bogen spannt zwischen skurrilem Spaß und andächtiger Melancholie.

Biber Herrmann spielt als sei er an den Ufern des Mississippi groß geworden. Es war jedoch der Rhein und die Arbeit in den Weinbergen um Assmannshausen, die ihn den Blues gelehrt hatten. Dazu kommt noch die Rheintal Eisenbahn, die lautstark den Rhythmus der Menschen am Rheinufer bestimmt. Biber Herrmann wurde vom legendären Konzertveranstalter Fritz Rau als einer der Besten und sehr authentischen Folk & Blues – Künstler in unserem Lande geadelt. „He‘s a real soul brother, und glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich rede.“ Beiden gemeinsam ist ihre Leidenschaft, mit der sie ihre Lieder vortragen und ihr Publikum begeistern.

Anja Sachs kommt aus der Gegend von Karlsruhe und kann ihren sympathischen Dialekt nicht ganz verbergen. Sie sagt, dass „hessisch zu lernen schwer ist“ obwohl sie schon lange in dieser Gegend wohnt. Ihr Liedermacher-Album „Mu“ wurde 2021 von der Deutschen Rock und Popstiftung als „Bestes Chanson Album“ ausgezeichnet, mehrfach wurde sie in der Liederbestenliste erwähnt. Sie verspricht nicht nur, sondern hält auch Wort. In ihren Liedern beschreibt sie auf ebenso vielfältige, wie vielfarbige und vielschichtige Art Szenen aus unserem schönen und auch manchmal absurden Alltag. Anja Sachs kann entzaubern und verzaubern. Ein vortrefflicher, musikalischer Leckerbissen. Auf verschiedenen Gitarren bringt Biber Herrmann, der  exquisite Singer/Songwriter, seine Songs so gefühlvoll-elegant zum Schwingen, dass diese niemals in den sonst so verbreiteten Knödel-Blues abgleiten.

Das Konzert ist Teil des vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain initiierten Projektes „Jazz Connects RheinMain“ und steht unter dem Dachthema der KVH „Jazziges aus den Kirchen in Heidenrod“, bei dem es um außergewöhnliche Formate, um Kooperation und regionale Vernetzung, u.a. mit der Kirchengemeinde in Kemel geht.

Veranstaltungstechnik: Gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland und das Land Hessen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)“

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Biber Herrmann und Anja Sachs: Fotos Sabine Bischof