Martin Engel beeindruckte sein Publikum am Flügel

Pressefoto: Fotografin Dr, Noémi Háklár

Unter dem Titel „Liszt, Chopin und Heinrich Heine: Französische Verhältnisse“ fand am Freitag, 16. September 2022, 20.00h ein literarischer Klavierabend mit Burkard und Martin Engel im Barockhaus Laufenselden statt. Mit Kompositionen von Chopin, Liszt und Debussy, gespielt von dem Pianisten Martin Engel und Texten von Heinrich Heine, gelesen von Burkhard Engel, wurde die große Zeit dieser Komponisten und des Schriftstellers wieder lebendig.

Der Wiesbadener Kurier schreibt: „Anspruchsvolle Musik und Wortgewalt erfüllten die Räume des Barockhauses“ und die die kulturbegeisterten Zuhörer erlebten hautnah ein wirklich fesselndes Konzert mit Martin Engel am Flügel.

Burkhard und Martin Engel sind keine Unbekannten in Heidenrod und hatten bereits mehrfach in Springen mit großem Erfolg gastiert. 2022 kamen sie nun wieder mit einem Programm der Romantik.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts war Paris das musikalische Zentrum Europas. „Die edle Tonkunst überschwemmt unser ganzes Leben“, schrieb der scharfzüngige Heinrich Heine, „wie Heuschrecken kommen die Klaviervirtuosen jeden Winter nach Paris.“ Oft berichtete er von der musikalischen Saison in Paris in Zeitungsartikeln, mit denen er ein großes Publikum erreichte. Liszts virtuoses Klavierspiel war nicht zu übertreffen, „bei Liszt denkt man nicht mehr an überwundene Schwierigkeit … es offenbart sich die Musik“. Noch mehr gefiel Heine Chopin, der „Raffael des Fortepiano“. „Ein halbes Wort, ein halber Ton reichte aus, damit sie sich verstanden, und der Musiker antwortete mit überraschenden Erzählungen auf die Fragen, die der Dichter ihm leise stellte“, beobachtete Franz Liszt.

Claude Debussy, dessen Talent von einer ehemaligen Chopin-Schülerin entdeckt wurde, traf 1885 im Alter von 23 Jahren in Rom den 74jährigen Franz Liszt, der ihm aus seinen romantisch-impressionistischen Klavierwerken (Année de pèlerinage) vorspielte. Liszt sei der größte Pianist, den er je gehört habe, schwärmte Debussy.

Martin Engel geboren 1986 in Heidelberg und von Geburt an blind, erhielt seinen ersten Klavierunterricht im Alter von neun Jahren. Von 2007-2011 studierte er an der Musikhochschule Karlsruhe im Studiengang Bachelor Klavier mit künstlerischem und pädagogischem Schwerpunkt bei Prof. Dr. h.c. Kalle Randalu und schloss mit der Note „Eins mit Auszeichnung“ ab. Zusätzlich studierte er dort Klavierkammermusik bei Professor Markus Stange und Liedgestaltung bei Frau Izumi Kawakatsu. 2011-2014 studierte er im Studiengang Master in der Klasse von Prof. Michael Uhde und Prof. Markus Stange mit der Abschlussnote „Eins mit Auszeichnung“. 2014-2015 Certificate of Advanced Studies (CAS) bei Prof. Markus Stange. 2012-2016 war er Lehrbeauftrager für Klavier an der Musikhochschule in Karlsruhe. Wichtige Anregungen erhielt er bei dem russisch-israelischen Komponisten und Pianisten Joseph Dorfman (Tel Aviv) und dem amerikanischen Pianisten Daniel Pollack (Los Angeles), bei dem er mehrere Meisterkurse besuchte. 2005 wurde er erster Stipendiat der International Summer Academy of Music (ISAM). 2006 und 2008 bekam er beim dortigen Klavierwettbewerb Interpretationspreise für die beste Aufführung eines Klavierwerkes Joseph Dorfmans und für die beste Aufführung einer Schubert-Sonate. Weitere Meisterkurse besuchte er u.a. bei Jacques Ammon, Jerome Rose, Rudolph Kehrer, Bernd Glemser, Matthias Kirschnereit, Julia Goldstein, Wolfgang Manz, Natasha Vlassenko, Mats Jansson und Eduardo Hubert.

Liste der Musikstücke

Claude Debussy: Images (1904), Reflets dans l‘eau, Hommage à Rameau, Mouvement

Fanz Liszt: Les jeux d’eaux à la Villa d’Este, aus: Années de Pèlerinage, troisième année

Frédéric Chopin: 4. Ballade f-Moll op 52 (1842)

Fanz Liszt: Funérailles (1849) aus: Harmonies poétiques et religieuses

Frédéric Chopin: Polonaise-Fantasie As-Dur op. 61 (1845/46)

Fanz Liszt: Paraphrase nach der Oper Rigoletto  von Giuseppe Verdi (1859)